Seit über 300 Jahren im Dienste der Vorsfelder Gesundheit.

Karl I. von England. Van Dyck, 1635.

Erinnern Sie sich an den 30-jährigen Krieg?

Die Bedeutung einer Ortschaft wird besonders durch die Einrichtungen im Dienste der Menschheit betont. Die Drömling-Apotheke Vorsfelde erfüllt ihre Aufgaben seit Jahrhunderten in der gesundheitlichen Betreuung der Bevölkerung über den Ort hinaus. Ihre Geschichte zeigt, dass Vorsfelde seit mehr als 300 Jahren ein zentraler Punkt des Gesundheitswesens im Braunschweigischen Drömling, Werder und Hasenwinkel ist. Auch die ersten Apotheken der Stadt Braunschweig sind nicht wesentlich älter als wir und wenn wir auch heute den ersten einwandfreien Nachweis über Vorsfelder Apotheker erst aus dem Jahre 1690 haben, so ist doch anzunehmen, dass Vorsfelde bereits vor dem 30-jährigen Krieg eine Apotheke hatte.

Vom herzoglichen Apotheker bis zum modernen Pharmazeuten.

Der 30-jährige Krieg ist Schuld an der Vernichtung der meisten schriftlichen Unterlagen - sie fielen Bränden und sonstiger Verwüstung zum Opfer. Urkundlich nachweisbar ist der Apotheker H. Stockhausen 1690 in Vorsfelde. Seit 1688 streiten der Herzog von Braunschweig und die Grafen von Bartensleben um das Recht, den Apotheker in Vorsfelde einsetzen zu dürfen. Der Herzog gewinnt und setzt Stockhausen 1690 ein, der dafür eine jährliche Gebühr von zehn Reichstalern zu zahlen hat.






1726


Das herzogliche Amt kauft das Bürgerhaus Nr. 69 auf und weist es dem Arzt und Apotheker zu. Das Hinterhaus in der Langestraße 29 heißt noch heute "das Laboratorium". 

1742 


Nach dem Aussterben der Grafen von Bartensleben wird Vorsfelde wieder braunschweigisch. Da der Apotheker Mentz sich zu spät um das herzogliche Privileg bewirbt, setzt der Herzog von Braunschweig den Apotheker Brandan Adolf Franz Graaf ein.

1752


Die Vorsfelder Apotheke wird verstaatlicht und bekommt  einen fürstlichen Verwalter namens Jacob Friedrich Boehl. Dieser wird 1764 durch Johann Gottlob Koulhass abgelöst, der völlig verarmt stirbt: unter Staatsführung erwirtschaftet die Apotheke in den Jahren 1752 - 1771 ein Defizit von insgesamt 5790 Talern!

1771


Der Apotheker Christoph Wilhelm Reinbek erwirbt das Privilegium Exclusivum für die Apotheke in Vorsfelde. Er verlegt die Apotheke in die heutigen Räumlichkeiten in der Amtsstraße 7, wo sich seit des 30jaehrigen Krieges der Sitz des Amtsvogtes befand. Nach Reinbeks Tod 1782 übernimmt Johann Julius Friedrich Roehle die Apotheke, indem er die Witwe Reinbek heiratet. 1812 geht das Haus in den Besitz der Familie Boewing über, die von 1816 bis 1936 die Apotheker stellt.

1816


Schwiegersohn und Apotheker August Wilhelm Boewing ist auch politisch engagiert und konnte das Amt des Bürgermeister von Vorsfelde bekleiden. (Das Amt wechselte in diesen Jahren zwischen den Familien Boewing und Grethe). Durch seine politische Tätigkeit konnte sich August Boewing nicht genug um die Apotheke kümmern und ließ sie daher verwalten.

Herzoglich-Braunschweigisch privilegierte Apotheke in Vorsfelde mit Zweig-Apotheke in Velpke

1912 gründet Adolf Boewing die Zweigapotheke in Velpke, die später unter Apotheker Fritz Straßburg senior selbständig wurde.
Von 1920 an wird die Vorsfelder Apotheke von Hans Boewing verwaltet, in dessen Besitz sie 1931 übergeht. 

Moderne Pharmazie im Geiste der Tradition

1936 verkauft Hans Boewing die Apotheke an den Apotheker Fritz Straßburg senior. Seitdem wird die Apotheke in 3. Generation von unserer Familie geführt.